Christa Shelbaia

Christa Shelbaia zeigt ihre Ausstellung „HEX HEX“ im Glashaus

 

Es wurde auch Zeit. Endlich kommen Pechmarie und Glücksmarie wieder zurück nach Holle.

Nach ihren aufregenden Besuchen bei Frau Holle haben sie sich von Christa Shelbaia aus Hannover portraitieren lassen und sind Bestandteil der September Ausstellung „HEX HEX“ im Derneburger Glashaus.

 

Christa Shelbaia entführt mit ihrer Malerei in die Welt der Märchen. Auf ihren Bildern verliert sich der Betrachter in Alices Wunderland, in dem sich Bäume in Kleider verwandeln und Tiere in Frauenhaaren wohnen. Alles ist verkehrt. Es gibt ein Rumpelieschen und ein Dornhänschen.

Ein verwunschener Prinz schließt die Augen und wartet auf den Kuss der wahren Liebe.

 

Dabei malt die Künstlerin aus Hannover in altmeisterlicher Manier mit lockerem Pinselstrich und detailgenauer Beobachtung. Die Gesichter sind fein modelliert, der Faltenwurf der Kleider fließend und die Farben harmonisch weich. Ihre phantastischen Welten sind streng komponiert und voller Fülle. Oft durchzieht eine zweite Schicht aus Punkten und Flecken die Bilder wie ein leichtes Schneegewitter. Obwohl die Figuren statisch wirken, geht eine ungeheure Lebendigkeit von ihnen aus, die sich im Glanz ihrer Augen widerspiegelt.

Die Ernte   2014   120 x 100 cm   2tlg.

Wie das Bild „Die Ernte“, in dem eine schwarze Frau im rosa Gewand ein totes Huhn wie ein Kind auf dem Arm trägt. Ihr unzähmbares Haar wird von Nägeln zusammengehalten und in einer abgetrennten Schicht liegen tote Hühner im Untergrund. Aus einer Spielzeugkiste quellen lebendig wirkende Figuren heraus und die rechte Hand der Frau steckt in einem befleckten schwarzen Gummihandschuh.

Und zu allem Überfluss hängen umgedrehte Federbälle wie fliegende Feen im Raum herum.

Hier löst sich eine Realität auf, vor der selbst der Verursacher staunend steht und sich fragt, wie das geschehen konnte.

 

Die Malerei von Christa Shelbaia ist ein Vexierspiel zwischen dem Nahen und dem Fernen, dem Bekannten und dem Unbekannten, dem Vertrauten und dem Fremden. Beides existiert in ihren Bildern gleichzeitig und ist der Grund für die Faszination und Verwirrung, die von ihnen ausgeht.

Es ist der Widerspruch einer grusligen Schönheit, der sich nicht entwirren lassen will.

 

Ihre Bilder sind sinnlich, rätselhaft und doppeldeutig. Wie in einem Traum,

in dem sich Phantasie und Wirklichkeit undurchdringlich vermischen.

 

 

Text : Martin Ganzkow

 

 

Impressum

Copyright    Christa Shelbaia